Neue Golfregeln 2019

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Ab 2019 gelten weltweit neue Golfregeln!
Dabei handelt es sich um die größte Regelrevision seit über 30 Jahren.
Yves C. Ton-That von Expert Golf hat die wichtigsten Änderungen für Sie zusammengefasst:

Suchzeit (Regel 18)
Bisher standen fünf Minuten zur Verfügung, um einen verlorenen Ball wiederzufinden.
Neu beträgt die maximale Suchzeit nur noch drei Minuten.
Gut zu wissen: Die meisten Bälle wurden bereits bisher innerhalb von drei Minuten gefunden, insofern dürfte sich diese Änderung nicht negativ auf die Scores auswirken.

Ball beim Suchen bewegt (Regel 7)
Bisher erhielt der Spieler in aller Regel einen Strafschlag, wenn er beim Suchen seinen Ball bewegte.
Neu ist ein solches Versehen straflos.
Gut zu wissen: Damit kann man bei der Suche im dichten Gras unbedenklich Füße und Schläger zu Hilfe nehmen. Der Ball muss zurückgelegt werden.

Ball identifizieren (Regel 7)
Wollte man bisher seinen Ball zum Identifizieren aufnehmen, musste zuvor ein Mitspieler informiert und ihm Gelegenheit gegeben werden, das Prozedere zu überwachen.
Neu müssen Sie keinen Mitspieler mehr informieren.
Gut zu wissen: Zur Vermeidung von Missverständnissen ist es sinnvoll, die Mitspieler weiterhin zu informieren, bevor man seinen Ball aufnimmt.

Provisorischer Ball (Regel 18)
Bisher durfte ein solcher nur gespielt werden, bevor der Spieler nach vorne ging, um nach seinem ersten Ball zu suchen (bis zu 45 m nach vorne zu gehen war allerdings erlaubt).
Neu dürfen Sie einen provisorischen Ball auch dann spielen, nachdem Sie bereits eine Weile nach Ihrem ersten Ball gesucht haben.
Gut zu wissen: Durch die Verkürzung der Suchzeit auf drei Minuten, ist diese Regel kaum mehr von Bedeutung.

Schlägerlänge (Erklärung)
Bisher durfte der Spieler zum Abmessen einer Schlägerlänge einen beliebigen seiner Schläger verwenden.
Neu gilt als Schlägerlänge der längste Schläger den Sie im Bag haben, ausgenommen der Putter.
Gut zu wissen: Das Abmessen mit Überlangen, sogenannten Besenstiel-Puttern hat damit ein Ende.

Droppen (Regel 14)
Bisher musste aus Schulterhöhe gedroppt werden.
Neu müssen Sie aus Kniehöhe droppen.
Gut zu wissen: Falls Sie aus alter Gewohnheit aus Schulterhöhe droppen: Kein Problem, einfach den Ball aufnehmen und straflos erneut droppen.

Eingebetteter Ball (Regel 16)
Bisher gab es nur Erleichterung, wenn sich der Ball auf einer kurzgemähten Fläche eingebohrt hatte.
Neu dürfen Sie bei allen im Gelände eingebetteten Bällen straflos droppen, also auch, wenn sich der Ball im Semirough oder Rough im Boden eingebohrt hat.
Gut zu wissen: Eingebohrte Bälle im Bunker oder in Penalty Areas müssen nach wie vor
gespielt werden, wie sie liegen.

Tierlöcher (Regel 16)
Bisher gab es von Tierlöchern nur Erleichterung, wenn diese von Erdgänge grabenden Tieren, Reptilien oder Vögeln stammten.
Neu fällt die Einschränkung hinsichtlich der Tierart weg und Sie dürfen von Löchern und Wühlspuren sämtlicher Tiere (ausgenommen Insekten und Würmer) straflos wegdroppen.
Gut zu wissen: Als Tierlöcher gelten gegrabene Löcher inkl. Wühlspuren (lediglich Trittspuren, z. B. im Bunker, reichen nicht).

Falsches Grün (Regel 13)
Bisher durfte der Spieler seinen Ball nicht von einem falschen Grün spielen, wohl aber auf
einem falschen Grün stehen, um einen Ball zu spielen.
Neu müssen Sie auch dann straflos droppen, wenn Sie Ihren Stand auf einem falschen Grün einnehmen müssten.
Gut zu wissen: Damit ist der Ort zum Droppen nun meistens etwas weiter vom Grün entfernt.

Ball trifft Spieler oder Ausrüstung (Regel 11)
Bisher führte es zu einem Strafschlag, wenn man sich selbst oder die eigene Ausrüstung traf.
Neu ist dies straflos, Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um ein Versehen handelt.
Gut zu wissen: Es ist somit nicht gestattet, die Ausrüstung oder einen Fuß als Ballstopper zu platzieren.

Doppelschlag (Regel 10)
Bisher kostete es einen Strafschlag, wenn man beim Schlag hängen blieb und den Ball mehr als einmal traf.
Neu ist ein solches Versehen straflos.
Gut zu wissen: Ein Doppelschlag zählt somit einfach als ein Schlag.

Sandberührung im Bunker (Regel 12)
Bisher durfte der Bunkersand vor dem Schlag bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht berührt werden.
Neu ist die beiläufige Berührung des Sandes grundsätzlich erlaubt, das heißt, Sie dürfen sich beispielsweise auf den Schläger abstützen. Allerdings ist es nach wie vor nicht gestattet, die Beschaffenheit des Sandes vor dem Schlag zu prüfen, die Spiellinie zu verbessern, Probeschwünge mit Sandberührung zu machen, den Schläger vor oder hinter dem Ball aufzusetzen oder den Sand beim Rückschwung zu berühren.
Gut zu wissen: Damit ist im Bunker etwas weniger Vorsicht geboten, besonders wenn man sich nicht in unmittelbarer Nähe des Balls befindet.

Lose Naturstoffe (Regel 15)
Bisher mussten Blätter, Zweige, Steine und andere lose Naturstoffe in Bunkern und Wasserhindernissen liegen bleiben.
Neu dürfen Sie diese überall straflos entfernen, das heißt, auch in Bunkern und sogenannten Penalty Areas (so heissen Wasserhindernisse neu).
Gut zu wissen: Beachten Sie, dass sich beim Entfernen von losen Naturstoffen nach wie vor der Ball nicht bewegen darf.

Unspielbarer Ball im Bunker (Regel 19)
Bisher standen dem Spieler drei Möglichkeiten zum Droppen - jeweils verbunden mit einem Strafschlag - zur Verfügung, wenn er seinen Ball im Bunker für unspielbar erklärte.
Neu steht Ihnen eine vierte Option zur Verfügung: Sie können nun unmittelbar hinter dem Bunker droppen. Diese Variante kostet allerdings nicht einen, sondern zwei Strafschläge.
Gut zu wissen: Damit kann man Bunkerschläge komplett umgehen, allerdings wird sich das in der Praxis kaum rechnen.

Penalty Areas (Erkläung)
Bisher durften Wasserhindernisse grundsätzlich nur als solche markiert werden, wenn sie tatsächlich Wasser enthielten.
Neu heißen Wasserhindernisse Penalty Areas und müssen nicht mehr zwingend Wasser enthalten.
Gut zu wissen: Es ist Golfclubs somit freigestellt, auch andere Flächen als Penalty Areas zu markieren, damit seitlich gedroppt werden kann und das Spiel beschleunigt wird.

Droppmöglichkeiten bei roten Penalty Areas (Regel 17)
Bisher konnte bei einem seitlichen Wasserhindernis auf der gegenüberliegenden Seite des Kreuzungspunktes (wo der Ball ins Wasserhindernis geflogen ist) gedroppt werden.
Neu heißen seitliche Wasserhindernisse rote Penalty Areas und die Droppmöglichkeit auf der gegenüberliegenden Seite des Kreuzungspunktes wurde aufgehoben.
Gut zu wissen: Diese Variante wurde bisher kaum genutzt und führte nur zu Verwirrung.

Boden- und Wasserberührung in Penalty Areas (Regel 17)
Bisher durfte vor einem Schlag aus einem Wasserhindernis der Boden und das Wasser nicht berührt werden.
Neu dürfen Sie den Schläger am Boden oder im Wasser aufsetzen, wenn Sie aus einer Penalty Area spielen.
Gut zu wissen: Erfahrungsgemäß führt es kaum zum Erfolg, einen Ball aus dem Wasser zu spielen, sobald er vollständig von Wasser bedeckt ist.

Ball bewegt sich auf Grün nach Markieren und Zurücklegen (Regel 13)
Bisher musste der Ball von der neuen Stelle gespielt werden, wenn er sich nach dem Markieren und Zurücklegen von selbst oder durch Wind bewegte.
Neu müssen Sie den Ball zurücklegen.
Gut zu wissen: Bereits bisher legten die meisten Spieler den Ball reflexartig - wenn auch fälschlicherweise - zurück. Die neue Regel kommt somit dem natürlichen Instinkt entgegen.

Ball auf Grün aus Versehen durch Spieler bewegt (Regel 13)
Bisher war das versehentliche Bewegen des Balls auf dem Grün nur in Ausnahmefällen straflos.
Neu ist ein solches Versehen in allen Fällen straflos.
Gut zu wissen: Wenn Ihnen z. B. der Schläger aus der Hand fällt oder Sie einen Probeschwung zu nah am Ball ausführen und Ihr Ball dadurch bewegt wird - einfach straflos zurücklegen.

Schäden auf Grün ausbessern (Regel 13)
Bisher durfte die Puttlinie bis auf wenige Ausnahmen wie z. B. Pitchmarks oder alte Lochpfropfen nicht verbessert werden.
Neu dürfen Sie praktisch alle Beschädigungen auf dem Grün ausbessern, insbesondere auch Spikemarken.
Gut zu wissen: Dies ist aber kein Freipass, um die ganze Puttlinie zu glätten, denn natürliche Unregelmäßigkeiten gehören zum Spiel.

Keinen Schläger ablegen um sich auszurichten (Regel 10)
Bisher war es gestattet, z. B. auf dem Grün den Putter abzulegen, um sich für den Schlag auszurichten.
Neu dürfen Sie keinen Schläger mehr ablegen, um Ihren Stand daran auszurichten.
Gut zu wissen: Dasselbe gilt auch für andere Objekte, die zur Ausrichtung behilflich sein könnten.

Keine Hilfe durch Caddie beim Ausrichten (Regel 10)
Bisher durfte sich der Spieler durch seinen Caddie z. B. für den Putt ausrichten lassen.
Neu ist es nicht mehr gestattet, dass sich der Caddie hinter den Spieler stellt und diesen zum Ziel ausrichtet.
Gut zu wissen: Diese Regeländerung betrifft vor allem Profis und ist für den Clubgolfer kaum von Belang.

Treffen der Fahnenstange (Regel 13)
Bisher musste die Fahne bedient oder entfernt werden, da sie beim Putten nicht getroffen werden durfte.
Neu ist das Treffen der Fahnenstange straflos, das heißt, Sie können die Fahne immer im Loch stecken lassen.
Gut zu wissen: Statistisch ist es besser, die Fahne stets im Loch zu lassen, da die Fahnenstange das Einlochen des Balls begünstigt.

Ball an Fahnenstange eingeklemmt (Regel 13)
Bisher musste in diesem Fall die Fahne entfernt werden, damit der Ball ins Loch fällt.
Neu gilt der Ball bereits als eingelocht, wenn ein Teil des Balls unterhalb der Lochkante ist.
Gut zu wissen: Ein eingeklemmter Ball gilt somit praktisch immer als eingelocht. (Diese Regel gilt nur, wenn der Ball zur Ruhe gekommen ist, ein ausgelippter Putt gilt nicht als eingelocht.)